Mannlich Schönauer GK in 9,3x 62 mit Hensoldt Wetzlar 1,5-6fach

Ich liebe und sammle in bescheidenem Umfang Mannlich-Schönauer-Waffen. Wer einen perfekten Schlossgang hören will, repetiert einen Schönauer. Habe die Waffe vor 20 Jahren gekauft und einmal auf einer Drückjagd geführt. Sonst nur gepflegt und im Waffenschrank behalten. Jetzt soll sie weichen. Die Schönauerin hat neben der typischen Flügelsicherung auch eine Schiebesicherung auf der Seite, die als Standsicherung gedacht war. Ein depperter Verkäufer - kann kein Büma gewesen sein -hat mir die Seitensicherung aus Sicherheitsgründen zugeklebt. Könnte heute noch aus der Haut fahren.
Auf der Waffe ist ein variables Hensoldt mit 1,5x6fach variabler Vergrößerung. Das ZF war Ende der 60-Jahre das Beste, was es für Druckjagd und Revierjagdansprüche gab. Das Modell mit der „Hensoldt Wetzlar“ und ohne Zeiss-Zusatz stammt aus der Zeit zwischen ca. 1965 und 1974. Danach wurde die Fertigung zunehmend unter dem Namen Carl Zeiss – Hensoldt Diavari weitergeführt, bevor Hensoldt als eigenständige Marke im Jagdbereich verschwand. Das Exemplar besitzt noch das klassische Stahlrohr, das für die früheren Diavari typisch war. Mit dem 40 mm Objektivdurchmesser, ausgezeichnete Bildhelligkeit für damalige Verhältnisse, sehr präziser Innenmechanik war das variable Hensoldt.Modell das gehobene Allround-Zielfernrohr für Drückjagd bis Ansitz. Die 1,5–6×-Vergrößerung war damals nur bei hohem Geldeinsatz leistbar und eine ideale Kombination für universelle Jagdanwendungen. Ich werde schon wieder traurig wegen des Verkaufs, wenn ich mich wieder in diese Fakten vergrabe.